MIT WELCHEM AUTO WÜRDE GRETA FAHREN?
Ich würde die Titelfrage gerne beantworten können. Nichts wäre mir lieber als ein astreines Greta-Auto. Kein CO2-Ausstoß – weder im Betrieb, noch in der Produktion. Wobei ja CO2 nur ein Detail ist – ein Synonym ist für all jene Ressourcen, die ein Auto insgesamt verbraucht. Metalle, Plastik und im Antrieb natürlich Öl, Benzin und Diesel, die jahrmillionen alten und nicht erneuerbaren Ressourcen.
Bei den Batterien von E-Mobilen ist es stattdessen Kupfer, Kobalt, Nickel und allbekannt Lithium (stattdessen fallweise Natrium). Und natürlich stellt sich die Frage, mit welcher Art Strom die Batterie aufgeladen wird. Vielleicht Atomstrom, der ja neuerdings von Seiten der EU als „grün“ eingestuft wird. Ich habe im Moment tatsächlich keine Ahnung, auf welche Seite sich die grüne Waage neigt, wenn man Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und solchen mit Batterien betrachtet. Immerhin muss ja für den Ökologischen Fußabdruck auch die Produktion des Fahrzeuges berücksichtigt werden.
Vielleicht ist ja beides in Kombination derzeit am umweltverträglichsten. Es gibt Hybridfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und Batterien. Hybridfahrzeuge können die herkömmliche Tankstellen-Infrastruktur nutzen. Ihre Tankbehälter sind aus Platzgründen etwas kleiner, geben aber Sicherheit und garantieren jene Reichweite, die reine E-Mobilität einfach noch nicht hat. Einmal öfter Benzin tanken zu müssen, ist überschaubarer als die verzweifelte Suche nach der nächsten Strom-Zapfsäule.
Vielleicht könnten wir auch mehr beobachten, wie die Japaner gerade den klassischen Verbrennungsmotor weiterentwickeln. Sie versuchen bei den Benzinmotoren, einen viel höheren Effektivitätsgrad zu erreichen. Die Kraftstoffeinsparung könnte in unteren Geschwindigkeitsbereichen bis zu 30 Prozent betragen, das maximale Drehmoment um mindestens zehn Prozent steigen. Auch der Einsatz von Wasserstoff in speziell entwickelten Verbrennungsmotoren wird überlegt. Dieser Wasserstoff müsste dann natürlich mit erneuerbarer Energie erzeugt werden. Wenn etwas davon gelingt, dann wäre das die bessere Übergangstechnologie, bis ein wirklich nachhaltig ökologisches Fortbewegungsmittel kommt.
Es scheint, als wüssten die Hersteller derzeit nicht so genau, wo sie hinwollen. Oder sie haben gute Lösungen bereits in der Schublade, warten aber noch. Was würde Greta tun? Vielleicht würde sie darauf hinweisen, dass wir nichgt bloß gebannt auf Politik und die Autohersteller starren sollten, sondern im persönlichen Alltag Wege finden, die Welt ein wenig besser zu machen. Wenn wir zum Beispiel aufhören, gute Lebensmittel wegzuschmeißen oder Knoblauch aus China zu kaufen, können wir noch ein paar Mal mit dem Benziner auf Urlaub fahren.
„Es scheint, als wüssten die Hersteller derzeit nicht so genau, wo sie hinwollen.“
AUS DER WELT DES ÖKOLOGISCHEN FUSSABDRUCKS
Ein(e) Durchschnittsöster- reicher(in) verbraucht 9 Tonnen CO2 pro Jahr.
Idealerweise sollten wir nur rund 2,5 Tonnen verbrauchen.
Ein schräges Buch mit dem Titel „Time to eat the Dog?“ rechnet vor, dass ein Hundals Haustier einen größeren ökologischen Fußabdruck hat als ein eigenes Auto. Ein Goldfisch kommt übrigens nicht viel besser weg.
Den CO2-Fußabdruck hat übrigens der Ölkonzern BP erfunden – im Jahr 2004 platzierte BP auf seiner Webseite erstmals überhaupt einen Rechner, um den eigenen„Carbon Footprint“ zu berechnen – verbunden mit dem Aufruf, ihn zu reduzieren.